Offener Gasmarkt: Stadtwerke erwarten wenig Wechsel

03.02.2006

Der Wettbewerb auf dem Gas-Markt kann kommen. Bundesnetzagentur wie Netzbetreiber haben sich darauf verständigt, dass alle Anbieter ab Herbst freien Zugang zum deutschen Erdgasnetz erhalten sollen. Verbraucherverbände wie Konsumenten erhoffen sich durch den erwarteten Wettbewerb sinkende Preise.

Stadtwerkechef Jürgen Peterson ist da skeptisch. Zum einen müsse man erst einmal das Ergebnis einer Klage von Ruhrgas abwarten. Dann gebe es - anders als auf dem Strommarkt - keine Überkapazitäten, nicht "Gas im Überfluss", das auf den Markt dränge. Selbstverständlich würden die Stadtwerke bei einer Öffnung die Chance nutzen und Gasmengen ausschreiben. Das habe man auch in der Vergangenheit mit Teilmengen versucht, sei aber aufgrund der Ergebnisse beim bisherigen Lieferanten geblieben.

Auch bei den Kunden erwartet Peterson keine große Fluktuation. Schon deshalb nicht, weil die Stadtwerke Rinteln bereits zu den günstigen Anbietern zählen. Das habe auch die Öffnung des Strommarktes gezeigt. "Yellow Strom" sei in Rinteln kein Thema, gewechselt hätten gerade ein Prozent der Tarifkunden - weil die Stadtwerke auch beim Strom im Vergleich zu anderen Anbietern günstige Tarife anbieten.

Zurzeit versenden die Stadtwerke die Jahresverbrauchsabrechnungen und Gebührenbescheide für 2005 für Strom, Gas, Wasser, Nahwärme und Abwasser. Erstmals sind in die Abrechnungen auch die Niederschlagswassergebühren mit aufgenommen worden. Diese wurden bisher mit separaten Gebührenbescheiden erhoben.

Die Zählerstände wurden im Dezember 2005 abgelesen und zum Stichtag 31. Dezember vom jeweiligen Ablesedatum hochgerechnet. Wie schon in den vergangenen Jahren bieten die Stadtwerke Rinteln zusätzliche Öffnungszeiten für ihre Kunden vom 6. bis zum 11. Februar an und zwar Montag bis Freitag von 7 bis18 Uhr und am Sonnabend von 8 bis 12 Uhr. Bei Bedarf, so Peterson, würden weitere Sprechzeiten eingerichtet.

Eine Durchsicht der Jahresrechnungen habe ergeben, dass - zumindest bedingt durch die Gaspreiserhöhungen - niemand mit gravierenden Nachzahlungen rechnen müsse. Guthaben würden am 10. Februar überwiesen, Restforderungen seien zusammen mit dem ersten Teilbetrag am 15. Februar zur Zahlung fällig oder würden vom Konto abgebucht.

Wie berichtet, wurden Anfang Januar die Stromnetze in Todenmann, Goldbeck, Friedrichswald, Wennenkamp und den Bereichen um die "Kleine Schweiz" sowie "Grafensteinerhöh" von der E.on-Westfalen Weser AG an die Stadtwerke Rinteln GmbH übergeben. Im April, kündigte Peterson an, erhielten die neuen Stromkunden ihre Vertragsbestätigung mit weiteren Hinweisen auf die Tarife.

Informationen: Fragen zu der Jahresrechnung und zur Netzübernahme beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kundenservice in den Räumen der Stadtwerke Rinteln GmbH, Bahnhofsweg 6. Telefonisch ist der Kundenservice unter der Telefonnummer (05751) 700-96 zu erreichen.

 

Schaumburger Zeitung, 03. Februar 2006