Bis 7 Prozent: Strom wird zum 1. April teurer

31.03.2006

 Ab dem 1. April wird der Strom teurer, und zwar im Haushalts- und Gewerbekundenbereich um 0,87 Cent pro Kilowattstunde, kündigte Stadtwerkegeschäftsführer Jürgen Peterson an.

Der jährliche Verrechnungspreis im allgemeinen Standardtarif werde außerdem von 36 Euro im Jahr um vier Euro auf 40 Euro angehoben. Die Strompreise würden damit im Haushaltsbereich zwischen sechs und sieben Prozent steigen, je nach Tarif und verbrauchter Menge.

Bei einem Vierpersonen-Haushalt führe die Strompreisanpassung zu einer Mehrbelastung in Höhe von rund 30 Euro in diesem Jahr, rechnete Peterson vor.

Die Stadtwerke bieten sieben verschiedene Stromtarife an, neben dem "Pflicht"- oder Standardtarif, einen Tarif für Großkunden, zwei Öko-Tarife und drei Tarife für Speicherheizung, Direktheizung und Wärmepumpen.

Eine Möglichkeit, die Strompreise stabil zu halten, gebe es nicht, denn auch die Stadtwerke Rinteln GmbH bekomme höhere Strombezugskosten von Nuon in Rechnung gestellt, betonte Peterson. Der Niederländische Konzern nv Nuon ist zurzeit Stromlieferant. Das Niedersächsische Umweltministerium habe der Strompreisanpassung zugestimmt.

Auch die Erdgaspreise, schilderte Peterson, würden am Markt weiter steigen. Unabhängig davon sei eine Gaspreiserhöhung zum April in Rinteln allerdings nicht geplant. Peterson wies darauf hin, dass die Stadtwerke nach wie vor im landesweiten Preisvergleich zu den günstigsten Anbietern zählen. Dies gelte auch für den Strombereich nach der Erhöhung. Nur rund ein Prozent der Stromkunden hätten im vergangenen Jahr gewechselt, informierte Peterson. Gleichzeitig hätten die Stadtwerke mit der Übernahme des Stromnetzes in Goldbeck, Friedrichswald, Wennenkamp, Todenmann, der "kleinen Schweiz" in Engern und der Grafensteinerhöh rund 1000 neue Stromkunden hinzu bekommen.

Die Stadtwerke, kündigte Peterson an, werden die Kalkulation für die Erdgaspreise in den Jahren 2004 und 2005 offenlegen, wie von der Bürgerinitiative mehrfach gefordert. Peterson: "Entsprechende Unterlagen werden auch auf den Internetseiten der Stadtwerke veröffentlicht."

Da sich bei den Energiepreisen im Moment keine Entspannung abzeichne, würden die Stadtwerke verstärkt über den Einsatz regenerativer Energien und Energiesparmöglichkeiten informieren, also etwa über den Einsatz von Blockheizkraftwerken für Zwei- oder Mehrfamilienhäusern, besonders in neu geplanten Baugebieten.

Wer sich für Biogasanlagen interessiere, erhalte ebenso Unterstützung. Über Energiemaßnahmen informiere in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund auch detailliert das Energiesparmobil - hier besonders über Förderprogramme bei Umstellung auf eine Erdgasheizung oder Erdgasfahrzeuge. Infos hierzu im Internet oder bei den Kundenberatern der Stadtwerke.

Schaumburger Zeitung, 31. März 2006