Wolkenwalze - oder doch die Außerirdischen?

15.08.2008

Unwetter als gewaltiges Naturschauspielüber dem Weserangerbad / Nach dem Spuk der Regenbogen

Rinteln (wm). Es war der beeindruckendste Spezialeffekt des Blockbusters "Independence Day" von Roland Emmerich: Wie eine gigantische schwarze Walze, eine gewaltige Wolkenwand, schiebt sich das Raumschiff der Außerirdischen über Washington. Genau an diese Szene fühlten sich am Mittwoch um 19.30 Uhr die Badegäste im Rintelner Weserangerbad und Markus Burmester, Fachangestellter für Badebetriebe, erinnert, als sie zum Himmel blickten. Und genau in diesem Moment hat Markus Burmester auf den Auslöser seiner Digitalkamera gedrückt.

Die Gewitterfront am Mittwoch um 19.30 Uhr hat Badegäste und Bademeister an das Raumschiff der Außerirdischen im Blockbuster "Independence Day" erinnert.

Die Badegäste mussten bei dem anrückenden Gewitter - logisch - sofort aus dem Wasser. Etwa dreißig Badegäste waren zu der späten Stunde noch im Weserangerbad. Und zehn Minuten lang zuckten Blitze waagerecht über den Himmel, berichtet Burmester, dann prasselte ein Hagelschauer herunter, im Wasser schwammen Eisstücke. Auch eine Gruppe Fußballer ging bald vor dem Hagelschauer in den Umkleidekabinen in Deckung.  

 

Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und über Rinteln erschien ein wunderschöner Regenbogen. Für Burmester ebenfalls die passende Assoziation zu "Independence Day", wo Will Smith und Jeff Goldblum selbstverständlich die Welt vor den Außerirdischen retten, wo dazu ein blauer Himmel über dem Horizont erscheint.

Burmester, der in seinem "ersten Leben", wie er scherzt, Industrieelektroniker war, ehe er auf Bademeister umgeschult hat, ist seit Kindesbeinen von der Fotografie fasziniert. Auf dem Konfirmationstisch lag dann auch als Geschenk eine Canon T 70, die er heute noch besitzt und mit der er Tausende von Bildern gemacht hat. Wetterfotos gehören neben Tierbildern zu seiner besonderen Passion - und da biete sein Heimatort Goldbeck oft geradezu fantastische Ausblicke.

Obwohl der Sommer zurzeit nicht unbedingt hält, was man sich vom August eigentlich so verspricht, ist man bei der Bäderbetriebe Rinteln GmbH mit den Besucherzahlen nicht unzufrieden: 92 600 Besucher waren bisher im Weserangerbad, damit mehr als im gesamten Vorjahr mit rund 83 700 Badegästen. Es gibt eben nicht in jedem Jahr einen Supersommer wie 2006, wo am Ende mit 127 000 Badegästen eine absolute Rekordzahl in der Bilanz gestanden hat.

Wobeiübrigens die vor zwei Jahren neu installierte Kassenanlage jeden Besucher exakt registriert - was allerdings nicht mit den realen Einnahmen gleichzusetzen ist. Denn die Kassenanlage kann zwischen Dauerkarteninhabern wie zum Beispiel den Frühschwimmern und Einzelbesuchern, die jeden Besuch separatbezahlen, nicht unterscheiden.

Das Wetterübrigens, meldet Jörg Kachelmann, dessen Wetterdienst die Wetterstation im Freibad betreibt, bleibt zunächt wie es ist: Gemischt !

© Schaumburger Zeitung, 15.08.2008