Rinteln-Strom deckt Bedarf von 1156 Haushalten

27.10.2008

94 Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet / Energiespartag: Infosüber Dämmung, Pellets und Autogas

Rinteln (jaj). "Durch Energiesparmaßnahmen Klima schützen": Unter diesem Motto stand der Rintelner Energiespartag am Sonnabend auf dem Gelände der Stadtwerke Rinteln. 16 Handwerksbetriebe informierten über erneuerbare Energien, Klimaschutz und innovative Heizarten.

"Erneuerbare Energien, Klimaschutz und C0 2 -Einsparung haben einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft", erklärte Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz in seiner Begrüßung. Bürger zu informieren und zu überzeugen - das sei die Aufgabe des Klimaschutzbündnisses, das 2005 in Rinteln geschlossen wurde. Bereits jetzt würde durch zehn Blockheizkraftwerke, 94 Photovoltaik-, zwei Windkraft-, eine Wasserkraft- und zwei Biogasanlagen der Strombedarf von 1156 Haushalten durch in Rinteln erzeugten Strom gedeckt.

"Energiesparen fängt schon mit der Dämmung des Hauses an", erläutert Anke Wolter von der gleichnamigen Baufirma. Besonders eine gute Außendämmung trage erheblich dazu bei, die Heizkosten zu senken. Auch über verschiedene Baustoffe gab es Informationen bei Wolter Bau. "Besonders Lehm eignet sich hervorragend als Alternative zum herkömmlichen Putz. Er schafft bestes Raumklima", schwärmt Anke Wolter.

Erneuerbare Energien zum Anfassen gab es am Stand der Raiffeisen Landbund eG. Dort konnten Interessierte sich mit Holz- und Biomassepellets vertraut machen. "Wir haben selbst eine Pellets-Maschine in unseren Räumen an der Dankerser Straße", erzählt Mitarbeiter Thomas Weßling. "Das Schöne ist, dass die Pellets nahezu CO 2 -neutral verbrennen", fügt er hinzu: Beim Brennen wird nur genau so viel CO 2 frei, wie der Baum während des Wachstums aufgenommen hat. So entsteht bei dieser Variante, anders als bei fossilen Brennstoffen, ein geschlossener CO 2 -Kreislauf. Auch der Rintelner Werner Haupt zeigt sich beeindruckt: "Durch Pellets macht man sich unabhängiger vom Weltmarkt. Man sollte sich überlegen, ob man sich nicht für eine solche Lösung entscheidet - auch der Umwelt zuliebe!"

Doch nicht nur beim Heizen, auch beim Autofahren sind die steigenden Kosten zu spüren. Eine Möglichkeit zum Sparen ist die Umrüstung auf Autogas. "Das rechnet sich bei einer jährlichen Fahrleistung von 20 000 Kilometern bereits nach zwei bis drei Jahren", weiß Tilo Niederdorf vom gleichnamigen Autohaus. Und auch mit der Versorgung gäbe es keine Probleme: "Es gibt mittlerweile 4300 Autogas-Tankstellen in Deutschland" - eine weitere eröffnet Niederdorf demnächst zusammen mit den Stadtwerken Rinteln an der B 83 in Westendorf.

 Einen wichtigen Beitrag zur Energieberatung liefern auch die Bezirksschornsteinfeger. "Die meisten Leute wissen gar nicht, in welchen Tätigkeitsfeldern wir beratend zur Seite stehen", erzählt Schornsteinfegermeister Frank Rinne aus Buchholz. Dabei gehören Energieberatung, Schimmelanalyse, Beratung zu thermischen Solaranlagen und das Ausstellen von Energieausweisen zu den angebotenen Dienstleistungen. Am besten sollten sich Bau-und Modernisierungswillige schon während der Planungsphase mit ihrem Schornsteinfeger in Verbindung setzen. "Wir müssen jeden Wärmeerzeuger abnehmen und uns dabei an die Richtlinien halten", erläutert Rinne. Ein früher Kontakt kann spätere Unstimmigkeiten vermeiden.

 Auch die Volksbank in Schaumburg und die Sparkasse Schaumburg waren mit ihren Angeboten vor Ort. Beide Kreditinstitute haben spezielle Angebote für Modernisierungen in ihrem Programm. Einen Tipp für Bauwillige hat Doreen Dubiel von der Volksbank: "KfW-Kredite müssen vor Beginn der Maßnahme beantragt werden" - es sei also sinnvoll, sich schon früh mit der Bank in Verbindung zu setzen, um auch über eventuelle Förderungen für das Projekt zu sprechen.

© Schaumburger Zeitung, 27.10.2008