Energieschleudern: Grundschulen Nord und Deckbergen zuerst sanieren

04.02.2009

Stadtwerke legen detaillierten Energiebericht für alle städtischen Gebäude vor

Rinteln (wm). Stadtwerkechef Jürgen Peterson hat dem Rintelner Rat einen Energiebericht vorgelegt, der als Grundlage für künftige Entscheidungen gelten kann und der durch die erwarteten Gelder im Rahmen des Konjunkturprogramms aus Berlin wie Hannover zusätzliche Aktualität gewinnt. Lässt sich doch in dem Bericht detailliert nachlesen, wo und wie unter energiepolitischen Gesichtspunkten am sinnvollsten investiert werden sollte.


Da stehen ganz oben auf der Prioritätenliste die großen Grundschulen, die schon aufgrund ihrer Raumkubatur und ihrer schieren Fläche am meisten Energie verbrauchen und - anders als früher - bedingt durch das Ganztagsangebot auch den ganzen Tag über beheizt werden müssen. Peterson: "Hier bringt eine energetische Sanierung am meisten."

100 000 Euro hatte der Finanzausschuss ursprünglich für energetische Gebäudesanierungen im Etat festgesetzt, im Rat ist diese Summe dann auf 215 000 Euro aufgestockt worden. Ein Programm, das nun durch die erwarteten Mittel aus dem Konjunkturprogramm von Bund und Land einen zusätzlichen Schub erhält.

Die Autoren des Energieberichtes Jürgen Peterson, Simone Schröder und das Stadtwerketeam haben sich nicht nur die Mühe gemacht, den Energieverbrauch aller städtischen Gebäude und die damit verbundenen Kosten aufzulisten, sondern beispielsweise bei den Schulen detailliert bis in die einzelnen Bereiche wie Turnhalle, Klassenräume und Hausmeisterwohnung.

Die Verbrauchszahlen werden aufgeschlüsselt in die Energieträger wie Erdgas, Strom und Heizöl. Zusätzlich wird noch unter dem Aspekt Klimaschutz und CO-2-Einsparung eine ökologische Auswertung vorgenommen.

Fazit des Berichtes, so Jürgen Peterson: "Die Stadt Rinteln ist unter dem Aspekt des Klimaschutzes auf dem richtigen Weg. Alle Neubauten wurden und werden nach den neuesten Richtlinien der Energieeinsparverordnung gebaut, ebenso Erweiterungen wie beispielsweise an der Grundschule Süd oder bei den Feuerwehrgerätehäusernin Exten und Steinbergen". Jüngst habe man das Gesundheitsamt im Ostpreußenweg mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgerüstet und eine neue Heizungsanlage durch den Nahwärmeservice der Stadtwerke eingebaut - das Ergebnis sei eine Einsparung von rund 30 Prozent beim Energiehaushalt. Erneuert werden müssten im Lauf der nächsten Jahre insgesamt noch 45 Heizungsanlagen in städtischen Gebäuden.

Wäge man die Maßnahmen ab, erläuterte Peterson, brächte eine energetische Gebäudesanierung das beste Ergebnis bei der Energie- und damit der CO-2-Einsparung. Wenn man also die Wahl habe, entweder eine Solaranlage aufs Dach zu packen oder das Gebäude zu sanieren, empfehle sich als erste Maßnahme die Gebäudesanierung - am besten im Sinne des Klimaschutzes sei natürlich beides.

© Schaumburger Zeitung, 04.02.2009