Kendalstraße bald sicher vor Hochwasser

09.02.2009

Regenrückhaltebecken an der Mindener Straße im Bau / Becken fasst 5000 Kubikmeter Regenwasser

Rinteln (wm). Zumindest für die Anwohner der Kendalstraße müssten die Bagger und Radlader, die sich entlang der Mindener Straße hinter der Straßenmeisterei durch den lehmigen Untergrund wühlen, ein erfreulicher Anblick sein. Hier entsteht zurzeit ein Regenrückhaltebecken, das in Zukunft verhindern soll, dass die Grundstücke und Keller an der Kendalstraße bei Starkregen unter Wasser stehen.

Das Becken sei so dimensioniert, erläuterte Peter Koller, Werkleiter des Abwasserbetriebs, dass es 5000 Kubikmeter Wasser fassen kann - genug Speicherraum für die Fluten, die nach Gewittergüssen von der Mindener Straße und vom Helene-Brehm-Weg talwärts schießen. Das Regenwasser wird zunächst im Becken gesammelt, dann kann es langsam über einen Überlauf in Richtung Bach abfließen. Bei einem "normalen" Regen läuft das Wasser - wie bisher - sofort über den Bachlauf ab.

Die Mutterbodenschicht auf dem Gelände ist maschinell abgeschoben; derzeit, erläuterte Koller, wird der Beckenuntergrund gestaltet. Weil hier bereits Lehm liegt, brauche man keine zusätzliche Tondichtung einzubauen. Der Lehmboden werde nur mit "Schluff" entsprechend aufbereitet, sodass er das Wasser hält. Anschließend soll dieMutterbodenschicht wieder im Becken verteilt werden. Auf diese wird danach ein Spezialrasen gesät, der die Dämme und Böschungen festigt.

Koller nimmt an, dass diese Bodenarbeiten in 14 Tagen abgeschlossen sein werden. Dann muss noch die "Technik" eingebaut werden: ein Schacht und ein Schieber, die regelmäßig kontrolliert und gewartet werden. Mitte März soll das neue Regenrückhaltebecken fertig sein - vorausgesetzt, es gibt keinen erneuten Wintereinbruch.

Um das Becken herum wird manübrigens künftig spazierengehen können - es wird ein Weg angelegt, der auch für Wartungsarbeiten am Becken benötigt wird. Anwohner, so betonte Koller, müssten keine Befürchtungen haben, dass das Becken eine Brutstätte für Stechmücken wird - es falle nach jedem Regen wieder trocken. Erst zu Pfingsten und dann im August des Jahres 2007 hatte es Starkregenfälle gegeben, die letztlich Rat und Verwaltung veranlasst hatten, an der Mindener Straße das Regenrückhaltebecken bauen zu lassen. Am schlimmsten war es am 21. August 2007: Keller und Garagen waren vollgelaufen, weil der Entwässerungsgraben direkt hinter der neuen Siedlung die Wassermassen nicht hatte fassen können. Zugleich herrschte Stau in den Gullys und Abwasserschächten. Das Wasser stand zeitweise bis zu 30 Zentimeter hoch auf der Straße, die gesperrt werden musste. Im Juli vorigen Jahres hatte dann der Werksausschuss des Abwasserbetriebes beschlossen, das Regenrückhaltebecken bauen zu lassen.

© Schaumburger Zeitung, 09.02.2009