Werden Parktickets in Rinteln teurer?

08.12.2009

Rinteln (wm). Die Erhöhung der Parkgebühren ist ein Thema, das den Rintelner Rat am kommenden Donnerstag in der letzten Ratssitzung dieses Jahres beschäftigen wird. Die Parkhäuser Klosterstraße und Pferdemarkt schreiben tiefrote Zahlen. In diesem Jahr ein Minus von 138 000 Euro, meldete die Gemeinnützige Verwaltungs- und Siedlungs- GmbH (GVS). Ihr Vorschlag: die Gebühren erhöhen und die gebührenpflichtigen Zeiten auch auf das Wochenende auszudehnen. Die Verwaltung hat dem Rat für die Ratssitzung keinen Vorschlag unterbreitet.

Parkhaus Pferdemarkt: Sorgt der Steinanger, wo man kostenlos parken kann, für das Minus?

Das Problem, so sieht es auch GVS-Chef Jürgen Peterson, sind die Parkhäuser. Wobei das Parkhaus in der Klosterstraße besser frequentiert ist als das Parkhaus am Pferdemarkt. Peterson nennt als Gründe: Hier parken die Volksbankkunden und die Mandanten der Rechtsanwälte, es gibt mehr dauervermietete Parkplätze – und wer vom Süden, also aus dem Lippischen, kommt, parkt hier.

Im Parkhaus Pferdemarkt habe es zu Beginn das Problem gegeben, dass sich Jugendliche im Tiefgeschoss versammelt haben, „um auch mal ein Bier zu trinken“. Das Problem sei aber längst gelöst, nachdem die Polizei hier öfter mal vorbeigeschaut hat.

Peterson sieht hier eher die Konkurrenz zum Steinanger als Grund für die permanente Unterbelegung. Am Steinanger parkt man kostenlos und der ist nur ein paar Schritte vom Parkhaus entfernt.

Man könnte annehmen, im Winter seien die Parkhäuser besser belegt, weil hier die Wagen trocken stehen – mit Zahlen, bedauerte Peterson, lasse sich diese Annahme aber nicht belegen.

Dabei bieten Parkhäuser außer einem regen- und schneesicheren Standplatz einen weiteren Vorteil: Der Automat rechnet die tatsächliche Parkzeit ab. Wer in der Wallgasse einen Euro in den Automaten steckt, aber nach zehn Minuten wieder da ist, kriegt kein Geld zurück. Und auch ein anderer Vorbehalt von Autofahrern gelte für die Rintelner Parkhäusern nicht: Die Parkboxen sind deutlich größer als in den Parkhäusern der Großstadt, wo um jeden Zentimeter gegeizt wird und man beim Ein- und Ausparken Schrammen an Kotflügel und Stoßstange riskiert. So gibt es beispielsweise im Parkhaus am Pferdemarkt praktisch keine Stützen, die das Rangieren behindern.

Einen eigenen Beschluss, erläutert Peterson, habe die GVS noch nicht gefasst. Hier habe der Rat den Vortritt, denn die Gebühren der Parkhäuser würden an die Gebühren der anderen gebührenpflichtigen Stellplätze in der Innenstadt angepasst.

© Schaumburger Zeitung, 08.12.2009