"Kinder sind bei der Baumaßnahme die Sieger"

12.05.2010

Rinteln (dil). „Wir schlagen hier drei Fliegen mit einer Klappe", freut sich Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz auf der Baustelle der Mensa für die Grundschule Nord. „Erstens ist der Eingang künftig besser einsehbar. Zweitens schaffen wir mit der Mensa die Voraussetzung für den Ganztagsbetrieb und stärken drittens die Schule für den Wettbewerb mit privaten Schulträgern."

618 000 Euro kostet das, 75 Prozent davon trägt der Bund, 1,33 Prozent das Land und den Rest die Stadt. Buchholz: „Eine Entscheidung noch aus Zeiten, als es uns finanziell besser ging." Baubeginn war am 16. November, ab 18. Dezember gab es zwei Monate Winterpause, Fertigstellung soll nun am 1. August sein.

Der neue Mehrzweckraum reicht für 120 Kinder, mit einer Trennwand können daraus zwei Klassenräume werden. 80 Kinder können dort zeitgleich mit Mittagessen aus der Krankenhausküche versorgt werden. Da es keine Aula gibt, sollen in diesem Raum auch Vorführungen, Elternabende, Theateraufführungen, Vorlesewettbewerbe und Fortbildungen stattfinden.

„Ich bin überzeugt, das wird hier öfter gefüllt sein, als manche denken", sagte Buchholz gestern bei einer Baustellenbegehung. „Man muss öffentliche Schulen so unterstützen, dass sie auch gegen Privatschulen bestehen können." Besonders die große Treppe hinter der für mehr Helligkeit sorgenden neuen Glasfront zum Schulhof hin hatte es dem Bürgermeister angetan: „Die wird im Sommer bestimmt ein beliebterer Treffpunkt als manche Parkbank im Stadtgebiet. Die Kinder sind bei dieser Baumaßnahme sicher die Sieger."

Zufrieden war auch Schulleiter Horst Ahlswede: „Wir hatten an solche Räume schon nicht mehr zu denken gewagt. Diese Schule hat baulich leider den Charakter einer Kaserne, zu viele Treppen und Flure. Beim Weihnachtssingen mussten die Kinder auf der Treppe und den Fluren stehen, die Turnhalle ist auch kein Ersatz für eine Aula. Wir freuen uns nun auf den neuen schönen Rahmen und danken der Stadt, dass sie in diesen schwierigen Zeiten dafür Geld in die Hand genommen hat."

Die Planung stammt vom Büro AAD in Obernkirchen, die Bauausführung obliegt der GVS mbH in Rinteln. GVS-Geschäftsführer Jürgen Peterson sagte, dass der Kostenrahmen eingehalten werde.

Ahlswede erinnerte daran, dass die Schule 1952 gebaut wurde. Mit der jetzigen Umgestaltung werden auch erhöhte Sicherheitsanforderungen umgesetzt, wie sie nach dem Amoklauf von winnenden entwickelt worden waren. Es werde dazu auch noch eine Sicherheitsbegehung mit der Polizei geben. Vor allem sei der Eingangsbereich künftig besser vom Sekretariat aus einsehbar, und es gebe nur noch einen Zugang.

© Schaumburger Zeitung, 12.05.2010 / Foto: tol