Vier Stadtwerke schließen sich zu einem regionalen Netzwerk zusammen

31.05.2011

Leopoldshöhe (kem). "Wegweisend" und "beispielhaft", so die Selbsteinschätzung, ist der Zusammenschluss von vier lippischen Kommunen mit vier Stadtwerken zu einem regionalen Netzwerk. Montag unterzeichneten die acht Vertreter im Leopoldshöher Rathaus die Konzessionsverträge für 20 Jahre.

Alleine sind sie Zwerge im Energiegeschäft, aber wenn sie sich zusammentun, können sie größer werden. Das dachten sich die Bürgermeister von Augustdorf, Dörentrup, Kalletal und Leopoldshöhe, deren Verträge mit den Energieriesen Eon und RWE Ende dieses oder kommenden Jahres ablaufen.

Unter den Bewerbern überzeugte das Beteiligungsmodell der Stadtwerke Bad Salzuflen, Detmold, Lemgo und Rinteln: Hier sind die Kommunen nicht nur finanziell beteiligt, sie haben auch die Zügel in der Hand: Die neue Gesellschaft der vier Gemeinden und Stadtwerke bleibt mehrheitlich in der Hand der Kommunen, die nur den operativen Betrieb der Strom- und Gasnetze den nächstgelegenen Stadtwerken überlassen. Alle Partner sollen gemeinsam Energiepolitik machen. Noch ist die Gesellschaft allerdings nicht gegründet, und die Strom- und Gasnetze sind auch noch nicht von Eon und RWE erworben. Über den möglichen Preis wollten die Beteiligten keine Aussage treffen - es könne durchaus bis Jahresende dauern, ehe man Genaueres wisse. Aber die Vertragsunterzeichung legt die Basis für die gemeinsame Arbeit in den kommenden 20 Jahren. "Wir haben den Ehrgeiz, auf örtlicher Ebene im Energiebereich Verantwortung zu übernehmen", erklärte Bürgermeister Gerhard Schemmel aus Leopoldshöhe. Arnd Oberscheven von den Stadtwerken Lemgo, bis zur Gründung der Gesellschaft formal Konzessionspartner, dankte den Bürgermeistern für das Vertrauen. "Lassen Sie uns gemeinsam etwas Tolles aufbauen." Die vier Kommunen haben beim Verbrauch eine Größenordnung wie eine der größeren lippischen Städte (13.433 Hausanschlüsse - im Vergleich bringt es Lemgo auf 12.571). Sie stärkten sich gegenseitig den Rücken und den der vier beteiligten Stadtwerke und trügen so zur Stärkung der Region bei. Auch beim weiteren Ausbau des Netzes und der Bereitstellung neuer Anlagen mit regenerativer Energie soll sich der Strom- und Gaspreis für die Bürger nicht erhöhen.

© Lippische Landes-Zeitung, 31.05.2011