Noch kein Druck auf Abwassergebühr spürbar

17.06.2011

Neue Bedarfsberechnung im Herbst / Bilanz 2010 durch Rückstellungen etwas schwächer als 2009

Rinteln (dil). Zum Jahresanfang hatte der Abwasserbetrieb der Stadt Rinteln die Schmutzwassergebühren noch leicht gesenkt. Die bisherige Entwicklung des neuen Geschäftsjahres verläuft stabil, besonderer Druck in Richtung erneuter Erhöhung ist nicht spürbar. Der Werksausschuss hat die Bilanz 2010 jetzt bei einer Enthaltung befürwortet und dem Rat zur Verabschiedung empfohlen.

"Die Gebührenberechnung wird wieder in der zweiten Jahreshälfte gemacht und im Herbst vorgelegt“, kündigte Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson an. Die Kapitalstruktur ist gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Für das laufende Geschäftsjahr ist im Wirtschaftsplan ein positives Jahresergebnis von 29000 Euro ausgewiesen worden. In Sachanlagen sollen planmäßig 910000 Euro investiert werden. Dabei handelt es sich vornehmlich um die neue Anlage zur Stickstoffreduzierung, die seit Monaten im Probebetrieb ist und von der Universität Hannover mit ausgewertet wird (wir berichteten). Diese wird laut Peter Koller, Leiter des Abwasserbetriebs, dem Werksausschuss voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung im Spätsommer oder Herbst vorgestellt.

Im Wirtschaftsbericht wurde dem Werksausschuss erläutert, dass für 2010 ein Jahresergebnis von 25000 Euro geplant war. Aufgrund unter anderem einer weiteren Rückstellungszuführung für die Gebührenüberdeckung 2009 in Höhe von 21292 Euro sowie der Erhöhung der Rückstellung für Altersteilzeit in Höhe von 18399 Euro wurde aber nur ein Plus von 244 Euro erreicht, sonst wären es 43378 gewesen. Die Bilanzsumme sank von 52,7912 Millionen auf 51,551 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote blieb mit 28,6 Prozent stabil. Die Personalkosten stiegen leicht um 13000 Euro. Dass die Rintelner Haushalte Wasser sparen, zeigte sich am Rückgang der Kanalbenutzungsgebühren von 3,14 auf 3,122 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse blieben sonst nahezu auf Vorjahresniveau.

Die Abwasserabgabe an das Land Niedersachsen für die Einleitung geklärten Abwassers in die Weser konnten in den Vorjahren mit Investitionen in die Kläranlage verrechnet werden. Da diese Investitionen abgeschlossen sind, waren 2010 130000 Euro Abwasserabgabe zu zahlen. Durch die neue Großinvestition soll aber diese Abgabe sinken, denn das einzuleitende Abwasser wird dann sauberer als bisher sein.

Hinsichtlich einer möglichen Besteuerung des Bereiches Abwasserbeseitigung gibt es weiterhin keine neuen Entwicklungen, sodass sich speziell aus diesem Grund die Frage nach einer Neuorganisation des Abwasserbetriebs der Stadt Rinteln erübrigt. Dieser ist nach wie vor nicht vorsteuerabzugsberechtigt. Das heißt, er muss auch bei Aufwendungen und Investitionen die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) bezahlen.

In der Rintelner Zentralkläranlage werden die Abwässer aus der Stadt Rinteln in vielen Becken gereinigt.

 

© Schaumburger Zeitung, 17.06.2011, Foto: dil