Trocken, warm, wenig Wind: Einfach perfekt!

05.06.2011

Sonnig, warm, trocken und kaum Wind – das sind die optimalen Wetterbedingungen für ein Beach-Volleyball-Turnier. Und unter eben solchen fand im Weserangerbad das erste Rintelner Hobby-Beach-Volleyball-Turnier statt.

Rinteln (pk). Acht Mannschaften meldeten sich an, ein Team erschien nicht, ab 11 Uhr standen sich sieben Mannschaften gegenüber, die um die drei Pokale mitunter durchaus ehrgeizig, aber vor allem mit viel Spaß wetteiferten.

Schließlich handelte es sich um ein Hobby-Turnier, entsprechend laxer wurden auch die Regeln des Beachvolley gehandhabt: Statt nur zwei Personen pro Team durften vier auf dem Feld stehen und bei der ersten Ballannahme durfte gepritscht werden. Die Schiedsrichter wurden von den jeweiligen Teams gestellt, die gerade nicht spielten.

Man möchte meinen, dass die Regeln dennoch besonders geflissentlich eingehalten worden wären, befand sich unter den mehrheitlich aus Schaumburg stammenden Mannschaften doch auch ein Team aus der Landeshauptstadt: und zwar kein Geringeres als das des Polizeisportvereins (PSV) Hannover. Gerd Kanth vom PSV beschwichtigt allerdings umgehend lachend: „Keiner aus unserem Team ist Polizist.“

Fair ging es trotzdem zu – das stellte Nadine Geller, die bei der Vereinigten Turnerschaft Rinteln (VTR) gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) leistet und gemeinsam mit Volleyball-Abteilungsleiter Daniel Heil (VTR) das Turnier organisiert hat, fest. Gesponsort wurde das Turnier von der Volksbank in Schaumburg und Wesergold.

Dass es bei dem Turnier vor allen Dingen um Spaß ging, machte aber wohl keine Mannschaft deutlicher als das Team mit dem selbstironischen Namen „Ehre und Stärke“. Die Namenswahl sei inspiriert von dem Monumentalfilm „Gladiator“, sagt Frank Rennekamp unter dem zustimmenden Gelächter seiner männlichen und weiblichen Mannschaftskameraden.

Auch nach zwei Niederlagen in der Vorrunde gegen den PSV und das Team „Steinbergen“ war den Spielern um Rennekamp das Lachen also keineswegs vergangen: „Wir nehmen regelmäßig an solchen Hobby-Turnieren teil und es geht uns eben vor allem um Spaß“, sagt Rennekamp.

Die Stimmung ist gut, der Spaßfaktor hoch, aber trotzdem: Im Laufe des Turniers stellt sich zunehmend Spannung ein. Abkühlung von Kopf und Körper bringt ein Sprung ins Schwimmbecken. Nach den umkämpften Halbfinalspielen am frühen Nachmittag – inzwischen hat sich an der Kasse des Weserangerbad eine gut 50 Meter lange Schlange von Menschen gebildet, die darauf warten, sich im Wasser erfrischen zu können – kämpfen der PSV und Steinbergen um Platz 3, den schließlich die Schaumburger für sich behaupten können.

Im Finale stehen sich die Teams „No Name“ und „Zu spät“ gegenüber, beide setzen sich aus VTR-Mitgliedern und Schülern des Gymnasiums Ernestinum zusammen: eine Partie auf Augenhöhe, das in der Vorrunde, in der die Teams bereits aufeinandertrafen, allerdings mit 2:0 Sätzen recht klar für No Name ausging.

Im ersten Finalsatz scheint es allerdings, als würde nun Zu spät die Oberhand behalten. Doch dann holt No Name plötzlich auf und entscheidet den Satz noch für sich. Auch im zweiten Satz scheint es zunächst, als würde Zu spät nicht mehr einzuholen zu sein – doch erst nach mehreren nicht verwandelten Matchbällen kann Zu spät den Satz für sich entscheiden – wenn auch ob einer nicht unumstrittenen Schiedsrichterentscheidung: Der Schiri sieht den Ball von No Name im Netz.

Die Aufregung hält sich in Grenzen, auf in den entscheidenden dritten Satz. Auch der ist zwar hart umkämpft, doch am Ende kann Zu spät das Spiel für sich entscheiden, gelingt nicht nur der Turniersieg, sondern auch die Revanche für die Niederlage in der Vorrunde.

„Entschädigt“ waren am Ende ohnehin alle Spieler, hat das Turnier seinen Zweck doch voll erfüllt: Schließlich hatten alle ihren Spaß.


© Schaumburger Nachrichten, 05.06.2011, Foto: pk