Ab 2012 kommt Trinkwasser auch aus Engern

16.09.2011

Förderung im Heinekamp und in Deckbergen bleibt / Drei neue Pumpen für Zusammenschluss

Rinteln (dil). Für die neue Trinkwasserversorgung der Stadt Rinteln muss nicht sichtbar investiert werden. Die 2,448 Kilometer lange Verbindungsleitung zum Wasserwerk Engern liegt schon seit Jahren, sie wird nur reaktiviert. Im Wasserwerk Engern gibt es eine Umstellung im ohnehin von den Stadtwerken Schaumburg-Lippe als Eigentümer zu erneuernden Leitsystem (200000 Euro) und drei neue Förderpumpen (100000 Euro), die Stadtwerke Rinteln bezahlen. Danach soll das Nass unter dem Dach der Schaumburger Trinkwasserverbund- und Aufbereitungsgesellschaft mbH in die Haushalte der Weserstadt fließen.

Der Landkreis hatte im Juni das Wasserschutzgebiet „Rintelner Wiesen“ aufgehoben, die Stadtwerke Rinteln haben aber noch eine Erlaubnis, dort zu fördern, bis der Zusammenschluss zum Wasserwerk Engern funktioniert. Jürgen Peterson (Stadtwerke Rinteln) ist bei der wiederbelebten Gesellschaft gemeinsam mit Eduard Hunker (Stadtwerke Schaumburg-Lippe) Geschäftsführer, die Gesellschafteranteile liegen zu 80 Prozent bei den Schaumburg-Lippern, zu 20 Prozent bei den Rintelnern.

„Die Ausschreibung des Einbaus von drei Förderpumpen und etwa zehn Meter Leitungen im Wasserwerk Engern ist Ende September, Auftragsvergabe Ende Oktober“, kündigt Peterson an. Der Bau soll im November und Dezember erfolgen. Anfang 2012 soll das Wasserwerk „Rintelner Wiesen“ abgeschaltet werden. Die von dort zum weiter bestehenden Förderbrunnen Heinekamp führende Leitung bleibt unter Wasserdruck, da an ihr einige wenige Hausanschlüsse und Hydranten hängen, erklärt Peterson.

Am Heinekamp wird schon jetzt etwa so viel gefördert wie in den „Rintelner Wiesen“. Das Wasser wird von dort zum Hochbehälter Guckse (nahe Helene-Brehm-Weg) in der Nordstadt gepumpt. Von dort gehen elektronische Signale zum Wasserwerk Engern, wenn der Füllstand im Behälter zu niedrig ist. Dann fließt neues Nass aus Engern zu. Im Speicher Guckse ist etwa der Tagesbedarf Rintelns gelagert.

Weitere Wasserförderung im Stadtgebiet gibt es mit der Quelle in Deckbergen (beliefert Deckbergen und Schaumburg) sowie in Goldbeck (beliefert, Goldbeck, Friedrichswald und zum Teil angrenzende Dörfer auch in Lippe).

Die jetzigen Investitionen werden nicht schlagartig den Wasserpreis hochtreiben, versichert Peterson, sondern über etwa 20 Jahre umgelegt. Das Pumpenhaus in den „Rintelner Wiesen“ bleibt vorerst stehen, seine Zukunft ist offen.

 

© Schaumburger Zeitung, 16.09.2011