Rat stimmt Gründung der Netzgesellschaft Auetal zu

13.09.2011

Stammkapital wird aus der Rücklage entnommen / Gemeinde hält die Mehrheit in der neuen Gesellschaft

Rolfshagen (la). Wahlkampf ist bei der Ratssitzung am Donnerstag im Restaurant „Salve“ in Rolfshagen von keiner Partei mehr gemacht worden. Die Sitzung verlief absolut harmonisch. Ob dazu Bürgermeister Thomas Priemer beigetragen hat? Zu Beginn der Sitzung hatte er nämlich verkündet, dass ein Getränk pro Ratsmitglied auf seine Kosten ginge und wenn alles harmonisch verlaufen sollte, dann würde er auch eine zweite Runde übernehmen.

Der Gründung der Netzgesellschaft Auetal mbH mit der Gemeinde Auetal und den Stadtwerken Rinteln stimmte der Rat zu. Lediglich die drei anwesenden WGA-Ratsmitglieder enthielten sich. „Wir haben bereits im Juli nicht zugestimmt, weil wir die Meinung vertreten, dass es besser sei, zunächst den Vertrag mit E.on zu verlängern, mit variabler Kündigungsfrist“, begründete Heinrich Wente (WGA) die Entscheidung.

„Ich habe lange darauf gedrängt. Wir müssen das Geld in der Gemeinde halten“, sagte Rolf Wittmann (Grüne). Auch SPD und CDU sprachen sich für die Gründung der Netzgesellschaft aus.

In der Netzgesellschaft wird die Gemeinde Stammkapitalanteile in Höhe von 51 Prozent einbringen, die Stadtwerke 49 Prozent. Damit ist die Gemeinde mehrheitlich an der Stromnetzgesellschaft beteiligt. Die Geschäftsführung werden der Bürgermeister und der Leiter der Stadtwerke übernehmen. Fünf Aufsichtsratsmitglieder und neun Vertreter zur Gesellschafterversammlung werden bestimmt. Das Kapital in Höhe von 961000 Euro wird aus den Rücklagen entnehmen. „Das ist sinnvoll. Zwar könnte man aufgrund der Entwicklung der Kapitalmärkte überlegen, einen Kredit aufzunehmen, aber in Zeiten der Schuldenkrise sollten wir ein Zeichen dagegen setzen“, sagte Friedrich Gärling (CDU). „Bei einer Entnahme aus der Rücklage wären wir gezwungen, in den nächsten Jahren noch mehr zu sparen. Bis 2013 haben wir ohnehin keine größeren Projekte geplant“, sagte Manfred Spenner (SPD).

Schaumburger Zeitung vom 10.09.2011