Ob Gebühren erhöht werden, steht noch aus

07.06.2012

Jahresabschluss des Abwasserbetriebs ausgeglichen – dank Rücklagen / Unvorhersehbare Kosten

 Rinteln (pk). Der Abwasserbetrieb der Stadt Rinteln verzeichnet für das Jahr 2011 einen Jahresverlust in Höhe von 172000 Euro, der durch Rücklagen (also Bestandteile des Eigenkapitals) jedoch ausgeglichen werden konnte. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Göken, Pollak und Partner Treuhandgesellschaft mbH hat am Dienstag im Werksausschuss den Jahresabschluss des Abwasserbetriebs vorgestellt.

Jürgen Peterson, Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln, erläuterte im Ausschuss, wie es zu dem Jahresverlust kam. Durch einen Rückgang bei den Einleitungsmengen wurden weniger Kanalgebühren eingenommen, was mit etwa 100000 Euro zu Buche schlage.


Durch ein „kleines Zinshoch, das über mehrere Monate anhielt“, so Peterson, entstanden zusätzliche Kosten in Höhe von ungefähr 50000 Kosten.

Weiterer Mehraufwand in Höhe von etwa 20000 Euro sei durch Schadensbegrenzungen infolge von Starkregen entstanden, nicht nur im Kanalnetz, sondern auch etwa am Rückhaltebecken in Steinbergen.

Bei diesen zusätzlichen Kosten, die zunächst zu einem negativen Jahresabschluss führten, handele es sich jedoch um „unvorhersehbare und daher schlecht kalkulierbare Kosten“, die sich erst bei der Jahresablesung offenbarten.

Durch die Rücklagen liege der Jahresabschluss aber bei einem Endergebnis von plus/minus Null. Dadurch entfiel im Werksausschuss der Beschluss über die „Verwendung des Jahresergebnisses 2012“ – da es weder Gewinne noch Verluste zu verteilen gab.

Ob auf die Verbraucher im kommenden Jahr höhere Gebühren zukommen, steht noch aus, da erst in der zweiten Jahreshälfte die Gebührenbedarfsberechnung erstellt und im November präsentiert werde.

Vor Probleme stellen den Abwasserbetrieb in Zukunft der demografische Wandel und die Zunahme an energiesparenden Geräten. Dadurch, dass es weniger Menschen geben wird, gingen die Einleitungsmengen zurück, und durch energiesparende Geräte (Wasch-, Spülmaschine) werde zusätzlich weniger Wasser verbraucht. Die Kosten für die Instandhaltung des Kanalnetzes verringerten sich parallel dazu aber kaum.

 © Schaumburger Zeitung, 07.06.2012