Stadtwerke übernehmen Stromnetz

12.06.2014

Verhandlung über Auetal abgeschlossen

Rinteln/Auetal. Die Stadtwerke Rinteln und die Gemeinde Auetal übernehmen zum 1. Januar das Stromnetz im Auetal. Die Verhandlungen mit der Westfalen Weser Netz AG als Eigentümerin über die Übernahme des Netzes seien in den letzten Tagen abgeschlossen worden, sagt Stadtwerke-Chef Jürgen Peterson. Die Verträge sollen in Kürze unterzeichnet werden.

Für den Betrieb des Netzes hatten die Stadtwerke Rinteln und die Gemeinde Auetal schon 2011 die Netzgesellschaft Auetal mbH gegründet, an der zu 51 Prozent die Gemeinde und zu 49 Prozent die Stadtwerke beteiligt sind. Bislang war das Auetaler Stromnetz in Besitz der rekommunalisierten e.on-Nachfolgegesellschaft Westfalen Weser Netz AG. Und bislang hat die Auetaler Netzgesellschaft lediglich zwei Photovoltaikanlagen betrieben. Ab 2015 kommt das Stromnetz im Auetal neu hinzu.

Das sei ohnehin geplant gewesen. „Gesellschaftszweck ist, ein Stromnetz zu betreiben“, betont der Auetaler Bürgermeister Thomas Priemer. Nachdem die Rintelner Stadtwerke bereits den Zuschlag für die Stromnetzkonzessionen im Auetal bekommen hatten, ist der jüngste Kauf des Netzes durch die Netzgesellschaft Auetal reine Formsache: Die Netzgesellschaft wird die Netze für den Betrieb wiederum weiter an die Stadtwerke Rinteln verpachten.

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Rinteln hat dem erzielten Verhandlungsergebnis in der vergangenen Woche zugestimmt, heißt es. Wie hoch das erzielte Ergebnis, die Höhe des Kaufpreises, denn ist, darüber wurde zwischen den Vertragspartnern allerdings Stillschweigen vereinbart. Dem Vernehmen nach dürfte es sich um eine Summe im einstelligen Millionenbereich handeln.

Ganz abgeschlossen ist der Deal allerdings noch nicht: Die politischen Gremien der Stadt Rinteln und der Gemeinde Auetal und der Aufsichtsrat der Netzgesellschaft Auetal müssen noch ihr Einverständnis erklären. Die Beratungen in den Gremien sollen laut Peterson noch im Juni erfolgen.

Für Stromkunden im Auetal ändert sich erst mal wenig. Bei welchem Anbieter sie ihren Strom kaufen, bleibt von der Netzübernahme unberücksichtigt. Die Stadtwerke Rinteln sind zunächst für den reibungslosen Betrieb der Netze verantwortlich, dann aber auch für die Haushaltskunden und Gewerbebetriebe im Niederspannungsbereich Ansprechpartner. Zudem steht es den Auetalern in Zukunft offen, ob sie auch ihren Strom von den Stadtwerken beziehen, so Peterson.

Während sich im Auetal die Stromnetze dann in kommunaler Hand befinden, steht eine Entscheidung über die Netze in Rinteln noch aus. Dort beginnt gerade die heiße Phase um die Frage, wer die Stromnetzkonzessionen für die voraussichtlich nächsten 20 Jahre in der Weserstadt erhält.

Der Verwaltungsausschuss hat jüngst eine sogenannte Bewertungsmatrix erstellt, wonach sich die Interessenten an den Konzessionen bewerben können. Die Konzession der Stadtwerke Rinteln für das Rintelner Stadtgebiet läuft im Februar 2015 aus. Nach Angaben von Jorg Schröder, Erster Stadtrat, gibt es derzeit zwei Interessenten für die neuen Stromkonzessionen.

 

© Schaumburger Zeitung, 12.06.2014