Stromnetz im Eigentum der "Netzgesellschaft Auetal"

14.06.2014

Verhandlungen sind Grundlage für einen wirtschaftlichen Netzbetrieb / Verpachtung an die Stadtwerke Rinteln

RIN­TELN/AU­E­TAL (s­te). Der Kauf­preis ist streng ver­trau­lich, doch Jür­gen Pe­ter­son als Ge­schäfts­füh­rer der Stadt­werke Rin­teln und Tho­mas Prie­mer als Bür­ger­meis­ter des Au­e­tals ver­si­chern: "Es ist eine win-win-Si­tua­tion für alle Be­tei­lig­ten!" Hin­ter­grund ist die Strom­netzü­ber­nahme in der Ge­meinde Au­e­tal durch die Netz­ge­sell­schaft Au­e­tal, die zu 51 Pro­zent der Ge­meinde Au­e­tal gehört und zu 49 Pro­zent den Stadt­wer­ken Rin­teln. Die Ver­hand­lun­gen zur Ü­ber­nahme des Strom­net­zes zwi­schen der West­fa­len We­ser Netz AG und den Stadt­wer­ken Rin­teln sind jetzt ab­ge­schlos­sen wor­den. Das er­zielte Ver­hand­lungs­er­geb­nis, so Prie­mer und Pe­ter­son, ist für die Stadt­werke Rin­teln und die Netz­ge­sell­schaft Au­e­tal eine aus­ge­wo­gene Ver­hand­lungs­lö­sung, die eine Grund­lage für einen wirt­schaft­li­chen Strom­netz­be­trieb in der Ge­meinde Au­e­tal dar­stellt. Wenn am 1. Ja­nuar 2015 sym­bo­lisch der "­Schal­ter um­ge­leg­t" wird, en­det die part­ner­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen West­fa­len We­ser Netz und den Stadt­wer­ken Rin­teln nicht. So be­treibt West­fa­len We­ser Netz wei­ter­hin das ü­ber­ge­ord­nete 30-kV Strom­netz und stellt im Rah­men von Dienst­leis­tungs­ver­trä­gen tech­ni­sche Dienst­leis­tun­gen im Be­reich Netz­führung und Störungs­an­nahme zur Ver­fü­gung. An­sprech­part­ner für die Haus­halts­kun­den und die Ge­wer­be­be­triebe im Nie­der­span­nungs­be­reich und im 10-kV Be­reich sind nach der Strom­netzü­ber­nahme die Stadt­werke Rin­teln, die das Netz von der Netz­ge­sell­schaft Au­e­tal an­pach­tet. Der Auf­sichts­rat der Stadt­werke Rin­teln hat dem er­ziel­ten Ver­hand­lungs­er­geb­nis zu­ge­stimmt, jetzt be­darf es noch ent­spre­chen­der Rats­be­schlüs­se. Die zwi­schen der Ge­meinde Au­e­tal und den Stadt­wer­ken Rin­teln ver­ein­barte Part­ner­schaft kann jetzt auf der Grund­lage des be­ste­hen­den Kon­zes­si­ons­ver­tra­ges mit Le­ben er­füllt wer­den. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und Ge­wer­be­trei­ben­den in der Ge­meinde Au­e­tal wer­den im Laufe des zwei­ten Halb­jah­res aus­führ­lich ü­ber die sich er­ge­ben­den Ver­än­de­run­gen in­for­miert. Die Netzü­ber­nahme hat ü­b­ri­gens nichts mit der Frage zu tun, wo­her die Au­e­ta­ler künf­tig ih­ren Strom be­zie­hen: "Da ist je­der völ­lig frei in sei­ner Ent­schei­dung", so Pe­ter­son. Al­ler­dings ste­hen die Stadt­werke Rin­teln natür­lich gerne als ver­läss­li­cher und re­gio­nal ver­wur­zel­ter Strom­lie­fe­rant zur Ver­fü­gung.

Die Ri­si­ken der Netzü­ber­nahme sind ü­b­ri­gens ü­ber­schau­bar, be­to­nen Prie­mer und Pe­ter­son. Vor­teile hat die Ü­ber­nahme für die Haus­halts­kasse der Ge­meinde Au­e­tal, in die künf­tig Jahr für Jahr eine statt­li­che Ren­dite ein­fließen soll. Für die Un­ter­hal­tung des sehr gut aus­ge­bau­ten Net­zes benöti­gen die Stadt­werke vor­erst keine neuen Mit­ar­bei­ter: "Das Netz lief die letz­ten Jahre weit­ge­hend störungs­frei­", so Prie­mer, der sich seit ei­ni­gen Jah­ren sehr in­ten­siv mit die­sem Thema be­schäf­tig­te.

© Schaumburger Wochenblatt, 14.06.2014