Auf dem Rückweg nur noch abwärts

15.08.2014

Große Weserrunde für ambitionierte Radfahrer – Veranstalter erwarten am 6. September neuen Teilnehmerrekord

Rinteln. Der Radmarathon entlang der Weser steuert am Samstag, 6. September, auf einen neuen Teilnehmerrekord zu. „Im Vorjahr hatten wir 180 Starter. Diesmal liegen schon 160 Anmeldungen vor, und erfahrungsgemäß kommen bei guter Wetterprognose noch etliche auf den letzten Drücker“, sagt Thomas Sewald, Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln. Er ist mit Matthias Graebner vom Touristikzentrum Weserbergland Hauptorganisator. Graebner: „Wir rechnen mit gut 300 Radlern. Und da viele am Tag vorher anreisen und abends müde nicht mehr abreisen wollen, dürfte Rinteln davon profitieren.“

Geplant ist die „5. Große Weserrunde“, und damit die dritte, die am Nordende in Rinteln startet und endet. Los geht es ab 6 Uhr vom Gymnasium Ernestinum, wo auch bis Mitternacht das Ziel geöffnet ist. Geradelt wird nicht auf Zeit, das Mitmachen zählt. Und dafür gibt es eine Teilnahmeurkunde. Bis 8 Uhr werden die schnellen Rennradfahrer auf die Langstrecke geschickt, danach die kürzeren Strecken und Fahrer von etwas langsameren Drahteseln.

Die Startgebühr beträgt 25 Euro. Zur Auswahl stehen die Strecken bis Hameln (28,8 Kilometer), Bodenwerder (51,3), Holzminden (78,3), Beverungen (102,1), Gieselwerder (131,0) bis Hann Münden (153,5) und zurück. Nach Süden geht es auf der Nordseite der Weser, zurück mit einer Option über die Ottensteiner Hochebene auf der Südseite. Die maximale Gesamtstrecke beträgt 304,1 Kilometer. „300 Kilometer muss man schon haben, um als Radmarathon anerkannt zu werden“, sagt Graebner. Geworben wurde diesmal nicht nur mit Flyern und im Internet, sondern auch in Fachzeitschriften für Rennradfahrer, um in deren Jahreskalender zu kommen. Graebner: „Wir wollen mit diesem Event für Radfahrer neue Zielgruppen erreichen. Für Tourenradler gibt es ja das Felgenfest,“ Im Flyer steht: „Dies ist eine Langstreckenfahrt, die das einzigartige Erleben der Natur des Weserberglandes zu einem unvergleichbaren Höhepunkt des Jahres werden läst.“

Je nach Kondition und Erfahrung kann man seine Streckenlänge wählen. Einen „Besenwagen“ für Reparaturen oder das Einsammeln erschöpfter Radler gibt es nicht. Selbsthilfe ist angesagt. Ab Hameln gibt es aber eine Eisenbahn nach Rinteln – für Notfälle.

Hungern und Dürsten muss niemand, der die Teilnahmegebühr bezahlt hat. Dafür bekommt er ein orangefarbenes Plastikarmband, das er an den Verpflegungsständen bei den jeweiligen Wendepunkten vorzeigt. Damit kann er sich schon am Freitagabend bei der Pastaparty im Ratskellersaal mit Nudeln stärken. Am Samstag gibt es ab 5.50 Uhr im Ernestinum (Mensa) ein Frühstück mit frischen Brötchen, Brot und Obst. Da kann man auch eine Mitnahmeration für unterwegs einpacken. In Bodenwerder gibt es dann schon wieder belegte Brötchen und Getränke, in Beverungen kann man Essen ud Trinken kaufen. In Hann. Münden wartet ein Stand mit Nudeln und Getränken.

„Wir haben bisher einen Riesenandrang für die Langstrecke, 70 bis 80 Prozent der Anmeldungen“, verweist Graebner auf die Resonanz von Ambitionierten. „Und Firmenteams haben sich zum Beispiel von der Sparkasse in Aachen, von VW in Wolfsburg und von der Fachzeitschrift Tour-Magazin angemeldet.“ Gestartet wird in Gruppen von 15 (Vorjahr 10) Radlern, um zu große Konvois zu vermeiden. Die Starteinteilung wird im Internet (www.weserrunde.de) bekannt gegeben. Spätbucher sind dann auch Spätstarter, aber auf jeden Fall um 10 Uhr auf der Strecke.

Und das Wetter – vor zwei Jahren war die Tour schließlich total verregnet? „Es wird warm, flirrende Hitze“, lacht Sewald. „Aber auf dem Rückweg geht es ja immer abwärts.“ Die neuen Armbändchen sollen jedes Wetter aushalten. Sewald: „Regenfest und UV-geschützt.“

Der Radmarathon wird unterstützt von den Sparkassen Schaumburg und Weserbergland. Helfende Partner sind die DLRG-Ortgsruppe Hann. Münden und die THW-Helfervereinigung, Ortsverein Hann. Münden.

© Schaumburger Zeitung, 15.08.2014