Für viele Gaskunden gibt es Geld zurück

30.12.2014

Stadtwerke Rinteln investieren im neuen Jahr in Hochbehältersanierung und Leitungsbau

Rinteln. Es ist die gute Nachricht des Tages – zumindest für die Gas- und Wärmekunden der Stadtwerke Rinteln. Viele von ihnen, kündigte gestern Stadtwerkechef Jürgen Peterson in einem Telefongespräch an, dürfen sich im neuen Jahr voraussichtlich über eine Erstattung freuen. Grund dafür sei, dass in diesem Jahr im Januar und Februar der Winter praktisch ausgefallen ist, der Herbst warm war wie selten zuvor.

Steigen wird im neuen Jahr der Wasserpreis, der Strompreis sinkt minimal, Abwasserpreis und Gaspreis blieben dagegen stabil.

Manche Kunden haben sich wohl gewundert, dass die Stromableser der Stadtwerke diesmal durchgängig die Zählerstände per Smartphone dokumentiert und fotografiert haben. Dabei sei es nicht nur darum gegangen, den Zählerstand per Bild festzuhalten, schilderte Peterson, sondern die Technik erlaube sofort eine Zuordnung des Zählers im System.

Damit gebe es praktisch keine Ablesefehler mehr, weil die Zählerstände nicht mehr wie früher in Listen übertragen werden müssten.

Die größte geplante Investition der Stadtwerke im neuen Jahr ist die Sanierung des Hochbehälters „Schäferdrift“ bei Volksen, der noch zur Zeit der selbstständigen Gemeinde gebaut worden ist. Die Kosten werden auf rund 225000 Euro geschätzt.

Dann wollen die Stadtwerke im neuen Baugebiet „Bockskamp“ in der Nordstadt Gas-, Wasser- und Stromleitungen legen. In der West-Contrescarpe soll die Gasleitung verstärkt werden, in der Oberdorfstraße in Friedrichswald und in der Sohlkampstraße in Westendorf wird verkabelt – die Freileitungen verschwinden.

Ab dem 1. Januar sichert als neues Unternehmen die Stadtwerke Lippe-Weser Service GmbH & Co KG die Energieversorgung in vier lippischen Gemeinden. Das kommunale Unternehmen, dem auch die Stadtwerke Rinteln angehören, hat die Strom- und Gasnetze in Augustdorf, Dörentrup, Kalletal und Leopoldshöhe mit insgesamt rund 50000 Einwohnern übernommen und die entsprechenden Konzessionen von den jeweiligen Kommunen erhalten. Es geht um rund 1300 Kilometer Strom- und rund 350 Kilometer Gasleitungen mit angeschlossenen rund 200000 Zählern.

Peterson schätzt, dass jährlich etwa zwei Millionen Euro für die Erneuerung des Netzes investiert werden müssen. Die Entgelte für die Netznutzung zahlen die Versorger an die neu gegründete GmbH, an der die vier Kommunen mit zusammen 51 Prozent, die Stadtwerke Bad Salzuflen, Detmold, Lemgo und Rinteln zu 49 Prozent beteiligt sind. Peterson: „Für ein Stadtwerk allein wäre das Konzessionsgebiet zu groß gewesen“. Die „Rekommunalisierung“ der Netze, der regionale Zusammenschluss wiederum bringe allen Nutzern mehr Kundennähe. wm

© Schaumburger Zeitung, 30.12.2014