Immer wieder auf dem Trockenen

21.08.2015

Wasserrohrbrüche im Rembrandtweg

Rinteln. Immer wieder Haushalte ohne Trinkwasser im Rembrandtweg in der Nordstadt – da werden die Anwohner langsam sauer. Nachdem es dort innerhalb von vier Jahren acht Wasserrohrbrüche gegeben hatte, davon allein drei in diesem Jahr, denkt man bei den Stadtwerken darüber nach, die komplette Wasserleitung im Rembrandtweg 2016 auszutauschen. Das erläuterte Stadtwerkechef Jürgen Peterson.

Zuletzt war ein Bagger und Mitarbeiter der Wasserabteilung während des Altstadtfestes in der Nacht von Samstag auf Sonntag angerückt. Die Rohre liegen im Rembrandtweg inzwischen über 30 Jahre. Bei den Stadtwerken geht man davon aus, dass hier vermutlich beim Ausbau eine fehlerhafte Charge der Rohre geliefert und eingebaut worden ist – ein Fabrikationsfehler also. Doch nach 30 Jahren lasse sich das nicht mehr im Detail nachvollziehen. Typisch dafür seien die Längsrisse in den Rohren. Im Grenzweg liegen die gleichen Rohre der gleichen Firma. Hier ist bisher nur ein Schaden aufgetreten.

Als das Baugebiet Pfennigsieck in der Nordstadt erschlossen worden ist, lief eine Menge Erschließungsverkehr über den Rembrandtweg. Dass dieser vermehrte Verkehr die Rohre zerstört haben könnte, glaubt Reinhold Kölling nicht, der Leiter der Gas- und Wasserabteilung. Die Rohre lägen hier in 1,50 Meter Tiefe auf Sand. Da wirke sich eine Verkehrserschütterung nicht mehr aus.

Die Rohre im Rembrandtweg haben einen Querschnitt von 20 Zentimetern, sind aus PVC, das war vor 30 Jahren Stand der Technik. Nachteil des Kunststoffs PVC: Er wird mit der Zeit spröde. Heute werden PE-Rohre für eine Wasserleitung verbaut. Kölling sagt, ihm sei kein Fall in Erinnerung, bei dem es bisher an einem PE-Rohr an einer Hauptleitung einen Schaden gegeben hat.

Anders verhält es sich bei Hausanschlüssen. Hier würden oft Schäden auftreten, weil sich bei Neubauten das Gelände noch setzt, es Absackungen gibt, die eine Leitung beschädigen: „Das ist nicht zu unterschätzen. Da werden enorme Kräfte frei“. Auch steiniger Boden sei ein Risiko, wenn sich die Steine bis zu den Leitungen durchdrücken.

© Schaumburger Zeitung, 21.08.2015