Im Januar ein Haus weiter

12.12.2015

Kundenabteilung der Stadtwerke zieht um: barrierefrei mit Kassenautomat auf einer Etage

Rinteln. Wer ab Januar persönlich etwas bei den Stadtwerken zu erledigen hat, Fragen zu seiner Jahresschlussabrechnung, einen anderen Tarif, zu Hause SmartHome einrichten oder die Chipkarte für den Cashstromzähler aufladen will, muss künftig 50 Meter weiter gehen.

Im Laufe des Januars werden nämlich acht Mitarbeiter der Vertriebsabteilung und der Verbrauchsabrechnung vom bisherigen Stadtwerkehaus in das GVS-Haus nebenan umziehen. Vom Bahnhofsweg Nummer 6 in den Bahnhofsweg 22. Warum zwei nebeneinander liegende Häuser so abweichende Hausnummern haben, das konnte auch Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson nicht erklären.

Das Umzugs-Karussell hat Bürgermeister Thomas Priemer in Gang gesetzt: Dort wurde beschlossen, dass drei Mitarbeiter der Gemeinnützigen Verwaltungs- und Siedlungsgesellschaft mbH (GVS), Dipl. Ing. Horst Kohlmeier, Dirk Schiller und Britta Heinze das Team des Bauamtes in der Klosterstraße verstärken sollen.

Was wohl Sinn macht, denn die GVS verwaltet unter anderem die städtischen Gebäude wie Schulen, Kindergärten, Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehäuser. Da lag es nahe, die technischen Abteilungen räumlich im Rathaus zusammenzuführen.

Damit die Vertriebs- und Kundenabteilung der Stadtwerke genug Büros im Haus Nr. 22 hat, ziehen die GVS-Mitarbeiter der kaufmännischen Abteilung ins Haupthaus der Stadtwerke um.

Vorteil für den Stadtwerkekunden im neuen Haus: Er findet alle Ansprechpartner in einer Etage, das Haus in barrierefrei. Im neuen Haus werden unter anderem der Prokurist und Vertriebschef Thomas Rinnebach, Caroline Prasuhn, Christian Kramer und Manfred Nowak ihre Büros haben.

Und noch ein Aspekt in Zeiten, in denen der Datenschutz ganz groß geschrieben wird: Der Umzug schließt eine Sicherheitslücke. Denn im Stadtwerkehaus Nummer 6 mit dem weitläufigen Treppenhaus ist bei großem Publikumsandrang kaum zu überblicken, wer in die meist offenen Büros geht, auch wenn da im Augenblick kein Mitarbeiter sitzt. Im neuen Haus lässt sich das besser kontrollieren.

Im Vorraum soll ein Kassenautomat installiert werden, an dem Kunden Einzahlungen vornehmen oder ihre Chipkarte für einen Cashstromzähler aufladen können. Der Kassenautomat ist auch außerhalb der Öffnungszeiten der Büros zugänglich.

Die frei werdenden Räume im Stadtwerke Haupthaus, Bahnhofsweg 6 bleiben selbstverständlich nicht leer. Hier seien Büros überlegt, erläuterte Peterson, Mitarbeiter bekommen ab Januar mehr Platz, die Arbeitsbedingungen werden verbessert.

Was kein Stadtwerkemitarbeiter sagen würde, aber Kunden auffällt: Genau besehen sind beide Häuser inzwischen in die Jahre gekommen. Das Haupthaus der Stadtwerke mit dem Flachdach stammt aus den 70er-Jahren, Nummer 22 aus den 50ern. Doch beide Häuser abzureißen und durch einen modernen Neubau mit zukunftsweisendem Energiekonzept zu ersetzen, ist zurzeit politisch wohl kaum durchsetzbar.

Noch eine gute Nachricht zum Jahresschluss: Die Stadtwerke werden über die Jahreswende die Strompreise nicht erhöhen, betonte Rinnebach. Ein Grund dafür sind die zurzeit noch günstigen Einkaufspreise für Strom an den Strombörsen. Wie sich allerdings die Strompreise langfristig weiterentwickeln, könne im Moment niemand vorhersagen. Denn viele Faktoren, die den Strompreis bestimmen, werden von der Politik vorgegeben. Faktoren, die sich der Einflussmöglichkeit der Stadtwerke entziehen. Einer dieser Faktoren ist die EEG-Umlage, der Preis für die Energiewende. Die Umlage liegt derzeit bei 6,17 Cent, soll aber im kommenden Jahr auf 6,35 Cent je Kilowattstunde steigen. Und Seehofers Wunsch nach einer teuren Erdverkabelung wird sich bald in den Stromkosten widerspiegeln.

© Schaumburger Zeitung, 12.12.2015