Wasserverbrauch steigt

01.02.2020

Heiße Sommer spielen aber nicht die Hauptrolle/ Stadtwerke: Kein Trinkwasserproblem in Rinteln

Die Stadtwerke veröffentlichen jedes Jahr Zahlen zum Trinkwasserverbrauch in der Stadt. Es fällt auf, dass – unabhängig von heißen Sommern – der Trinkwasserverbrauch in den letzten Jahren kontinuierlich ansteigt.

Bei den öffentlichen Einrichtungen der Stadt wird das meiste Trinkwasser für Sportstätten und Friedhofskapellen verbraucht. In Zahlen heißt das: Der Wasserverbrauch der Sportstätten ist von 2016 mit 4846 Kubikmetern auf 10 368 Kubikmeter 2018 angestiegen. Auf den städtischen Friedhöfen wurden im Jahr 2016 3714 Kubikmeter verbraucht, im Jahr 2018 waren es 4347 Kubikmeter. Zum Vergleich: Kitas, Schulen und Gemeinschaftshäuser kommen mit 2000 Kubikmetern aus.

Für Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson ist das grundsätzlich keine bedenkliche Entwicklung. Peterson betonte, die Steigerung bei den städtischen Einrichtungen habe sich gegenüber 2017, verteilt über alle Einrichtungen gesehen, im Jahr 2018 als nicht außergewöhnlich hoch herausgestellt.

Bleibt die Frage, ob es sinnvoll ist, Sportstätten mit Trinkwasser zu sprengen. Peterson erläuterte dazu, die Bewässerung der Sportplätze erfolge vereinzelt über eigens dafür gebohrte Brunnen, wie beispielsweise für Plätze des SC Rinteln.

Das Bohren von Brunnen lohne sich allerdings in den meisten Fällen nicht – entweder weil der Wasserverbrauch zu niedrig sei oder weil eine Brunnenbohrung zu aufwendig wäre. Unabhängig davon spiele es für den Grundwasserspiegel und damit für die Grundwasserressourcen keine Rolle, ob das Wasser über Stadtwerkebrunnen oder separat betriebene Brunnen gefördert werde. Wolle man die Grundwasserressourcen schonen, helfe nur eine Einschränkung des Wasserverbrauchs sowohl im privaten und gewerblichen als auch im öffentlichen Bereich.

Zusammengerechnet summierte sich der Trinkwasserverbrauch in städtischen Einrichtungen im Jahr 2011 auf 14 027 Kubikmeter, im Jahr 2018 auf 23 796 Kubikmeter. Im Energiebericht für die Stadt ist im Jahr 2018 gegenüber dem Jahr 2017 ein Anstieg des Wasserverbrauchs in Höhe von 3450 Kubikmetern ausgewiesen.

Insgesamt haben die Stadtwerke im Jahr 2019 1,34 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an ihre Kunden geliefert. Gegenüber dem sehr heißen Vorjahr 2018 bedeutet das einen Rückgang um rund 33 000 Kubikmeter. In den Jahren 2016 und 2017 wurden 1,32 respektive 1,31 Millionen Kubikmeter abgegeben, also weniger als 2019.

Auf die Landwirtschaft entfielen in den Jahren 2016 7448 Kubikmeter, 2017 8057 Kubikmeter, 2018 8475 Kubikmeter und 2019 8020 Kubikmeter.

© Schaumburger Zeitung, 01.02.2020