Probelauf ohne Probleme

12.06.2020

Hitzetage werden Härtetests für das Weseranger-Team / Schwimmer sind glücklich

Seit vergangenem Samstag ist das Weserangerbad geöffnet – und bislang verläuft der Badebetrieb ohne Probleme. „Es kommen bisher aber fast nur unsere Schwimmer und noch nicht so viele Badegäste“, sagt Schwimmmeister Sascha Rose. Das sei aber auch gut so, denn so könne man diese Zeit als Probelauf nutzen und schauen, ob die Corona-Regeln alle umgesetzt werden und ausreichen oder ob nachgebessert werden muss.

„So ist das doch alles prima. Na klar, man muss sich an die Regeln gewöhnen, aber wir können schwimmen – und das ist mir so wichtig“, sagt Brigitte Requadt aus Uchtorf, die fast täglich ihre Bahnen im Weserangerbad zieht. „Ich brauche das Schwimmen für meine Psyche.“

Wie ihr geht es vielen der Schwimmer, die im Laufe des Tages ihre Runden schwimmen. Doppelbahnen sind dafür eingerichtet, und wenn mehr als zwei Personen in einer Bahn schwimmen, dann ist Kreisverkehr angesagt. Hinweisschilder auf den Startblöcken erklären die Richtung.

Die Schwimmer kennen sich, und so suchen sie sich einen Platz in einer entsprechenden Doppelbahn. „Sportschwimmer gehen zu Sportschwimmern, und die Damen, die sich beim Schwimmen etwas erzählen möchten, finden sich ebenfalls“, so Rose.

Bislang waren nicht mehr als 30 Schwimmer gleichzeitig im Becken. „Das ist einfach zu handhaben. Manche fragen mal nach, ob sie alles richtig machen, aber es läuft gut“, sagt Rose. Ob das allerdings auch an Hitzetagen so sein wird, da ist der Schwimmmeister nicht ganz sicher. „Wir hatten so eine Situation, dass wir nur 850 Badegäste einlassen dürfen und davon nur 150 gleichzeitig im Wasser, noch nicht. Aber ich denke, wir bekommen das alles hin“, so Rose.

Im Eingangsbereich wird das Team des Weserangerbades an solchen Tagen von einem Sicherheitsdienst unterstützt. Im Bad werden die Schwimmmeister Rose und Stefan Lehmann mit den drei Fachangestellten für Bäderbetriebe, den zwei Auszubildenden und dem „Bufdi“ dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. „Wenn zu viele im Wasser sind, dann sagen wir eben Stopp. Das wird schon“, ist Rose zuversichtlich.

An heißen Tagen sind für gewöhnlich zwischen 3500 und 4000 Badegäste im Weserangerbad. Das wird in dieser Saison nicht möglich sein.

Die Schwimmmeister der Bäder in der Region stehen in engem Kontakt und tauschen ihre Erfahrungen aus, denn fast überall gelten leicht veränderte Regeln. Im Weserangerbad ist eine Anmeldung nicht notwendig. Sollten aber bereits 850 Badegäste im Bad sein, dann könnten weitere abgewiesen werden. Es ist durchgehend geöffnet, nicht wie in Bückeburg oder Rolfshagen, wo die Besucher in Zeitabschnitten ins Bad dürfen und dieses zwischendurch für Reinigungsarbeiten komplett geräumt wird. „Unser Reinigungsteam ist den ganzen Tag vor Ort und macht sauber. Jetzt wird eben zusätzlich desinfiziert. Aber dafür haben wir ausreichend Personal“, erklärt Rose.

Maskenpflicht besteht im Eingangsbereich des Weserangerbades, denn Ein- und Ausgang liegen dicht beieinander, und der Abstand kann bei viel Betrieb nicht sichergestellt werden. Im Bad darf die Maske abgenommen werden. Je zwei Personen dürfen sich gleichzeitig in den Duschen und Umkleiden der Damen und Herren aufhalten. Die Außenkabinen können alle genutzt werden.

Das Wasser hat derzeit 23 Grad und lädt nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Badespaß ein. Der ist in dieser Saison allerdings etwas gedämpft. Die große Rutsche darf nur immer von einer Person genutzt werden, die Startblöcke und Sprungtürme bleiben dicht und die Wasserstrudel aus. „Auch die Sonnenschirme an den Becken spannen wir nicht auf, denn sonst würden sich dort Gruppen bilden – und das darf nicht sein“, erklärt Rose.

 „Trotz allem, es ist sehr schön, dass unser Bad wieder offen ist und wir schwimmen können“, sind sich die Badegäste im Wasser einig. „Wir nehmen schon Rücksicht und beachten alle Regeln.“

© Schaumburger Zeitung, 12.06.2020