Das Siegel verpflichtet

18.09.2020

Stadt Rinteln peilt erneute Auszeichnung mit „Work Life Plus“-Siegel an / Status als fairer Arbeitgeber spürbar

Werden die Pausenzeiten eingehalten? Stimmt das Entgelt? Und wie sieht es mit der Gesundheitsvorsorge aus? All das und noch viele weitere Aspekte überprüfte die Hildesheimer Firma „FairnessRankings“ nach Beantragung der Stadt Rinteln im vergangenen Jahr. Das Ergebnis des sogenannten Audits? Ausgezeichnet. „FairnessRankings“ verlieh dem Konzern Stadt Rinteln das „Work Life Plus“-Siegel für eine befristete Zeit von zwei Jahren (wir berichteten). Der Konzern darf sich daher zu Recht als fairer Arbeitgeber bezeichnen. 

Damit das so bleibt, arbeiten die Verwaltung und die Stadtwerke daran, Schwachstellen auszubessern und die prämierten Aspekte noch weiter zu optimieren – „Es gibt immer Verbesserungspotenzial“, sagt Bürgermeister Thomas Priemer. Da das Zertifikat im kommenden Jahr ausläuft, steht eine erneute Überprüfung dann auf der Agenda.

Bislang habe die Verwaltung „gute Erfahrungen“ mit dem Siegel gemacht. Die Auszeichnung sei unter anderem in den Bewerbungsgesprächen ein spürbarer Vorteil: „Wenn wir mit einem anderen Betrieb gleichauf liegen, gehe ich schon davon aus, dass das Siegel einen Ausschlag in unsere Richtung gibt“, meint Priemer. Ähnlich sieht das auch Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Peterson, der den positiven Effekt des Siegels unterstreicht: „Bei Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen zeigt sich deutlich, dass die Auszeichnung als fairer Arbeitgeber von den Bewerbern positiv bewertet wird und im Vorfeld der Bewerbung bereits registriert worden ist.“

Mit jener Auszeichnung gehe nun allerdings auch Verantwortung einher. So dürfen sowohl die Verwaltung als auch die Stadtwerke in keinem Bereich nachlassen – „wir werden ständig gefordert“, sagt der Bürgermeister. Denn sollte die Auszeichnung nicht erneut erfolgen, ließe das den Antragsteller nicht gerade im besten Licht erscheinen. Um genau dies zu verhindern, arbeiteten alle Beteiligten daran, sich stetig weiterzuentwickeln – dazu verpflichte sie allein schon das Siegel.

Obwohl das Zertifikat erst im August 2021 auslaufe, habe die Verwaltung schon jetzt eine Reihe an Maßnahmen angeschoben. So wurden einer Mitteilung zufolge Fortschritte im Bereich Homeoffice erzielt. Die Arbeit von zu Hause soll demnächst mehr Angestellten ermöglicht werden. Außerdem wolle die Stadtverwaltung künftig mehr Lehrlinge ausbilden, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Gesundheit der Mitarbeiter, weshalb in den Verwaltungsgebäuden und anderen städtischen Einrichtungen insgesamt sechs Defibrillatoren installiert wurden.

Die Verwaltung ergreife diese Maßnahmen einerseits, um weiterhin als fairer und guter Arbeitgeber zu gelten. Zusätzlich wolle man sich laut Verwaltungsvertreterin Anja Friedrich aber auch in der Platzierung verbessern. Erreichte die Stadt beim vergangenen Audit 88,4 Prozent, sollen es bei der nächsten Überprüfung noch ein paar Prozentpunkte mehr sein.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Stadtwerken. Geschäftsführer Peterson dazu: „Wir sind bestrebt, das ohnehin sehr gute Ergebnis noch weiter zu verbessern.“ In Form einer Mitarbeiterbefragung sind die Stadtwerke bereits aktiv geworden. Als Resultat wünschen sich die Angestellten regelmäßige Mitarbeiter-Führungskraft-Gespräche, die die interne Kommunikation verbessern sollen. Zusätzlich wurden Klimageräte installiert, um das Raumklima im Betrieb zu optimieren. Es kann also noch besser werden.

© Schaumburger Zeitung, 18.09.2020