Druck-Sache

18.09.2020

Stadtwerke rechnen Wasserdruck für Möllenbeck neu

In der jüngsten Ortsratssitzung haben Anwohner der Slawnoer Straße geschildert, dass vor allem im Sommer der Wasserdruck in ihren Häusern dramatisch sinke. Man frage sich, wie das wohl werde, wenn wie geplant in diesem Baugebiet weitere 40 Häuser gebaut würden.

Thomas Sewald, technischer Leiter der Stadtwerke, erläuterte in einem Telefongespräch, dass zurzeit „ganz Möllenbeck in einen Rechner gesteckt“ werde. Das bedeutet: Es wird ein Computermodell erstellt, um die Wasserversorgung des Ortes langfristig zu optimieren. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es im Klosterdorf noch weitere Baugebiete gibt, die in der Zukunft erschlossen werden könnten.

Dass der Wasserdruck grundsätzlich von Dorf zu Dorf, von Straße zu Straße schwankt, ist reine Physik. Je tiefer die Wasserentnahmestelle im Verhältnis zum nächsten Hochbehälter liegt, desto höher der Druck. Der Wasserdruck kann in Rinteln zwischen 1,5 und sechs Bar schwanken, normal sind im Netz etwa 2,5 Bar.

Speziell in Möllenbeck ist der Wasserdruck höher, wenn der Hochbehälter aufgefüllt wird, also man Wasser zum Behälter pumpt, und sinkt wieder, wenn Wasser abgegeben wird.

Abhängig ist der Wasserdruck von Variablen wie Wassermenge, Leitungsdurchmesser und Fließgeschwindigkeit. Diese wiederum ließen sich nicht beliebig verändern, erläuterte Sewald. Sei beispielsweise der Leitungsdurchmesser zu groß, sinke die Fließgeschwindigkeit. Die könne man nicht beliebig verlangsamen, sonst gebe es Hygieneprobleme.

Doch auch neue Technik in Wohnhäusern sorgt für Druckverluste, beispielsweise nachträglich eingebaute Wasserenthärtungsanlagen.

Um genügend Wasserdruck zu garantieren, damit man auch im Obergeschoss noch mit dem vollen Strahl duschen kann, bauen die Stadtwerke Druckerhöhungsanlagen ein. In Möllenbeck hat man das im Baugebiet Breiter Bören bereits vor Jahren gemacht.

© Schaumburger Zeitung, 18.09.2020